Es ist Sonntagabend 18:01 Uhr, die letzten warmen Sonnenstrahlen liegen in der Luft, als das THW Schwäbisch Hall zur Beleuchtung der Flugunfallstelle in Tüngental alarmiert wird. Nur kurze Zeit später treffen die ersten Helfer in der Unterkunft des Ortsverbandes in Sulzdorf ein. Der Lichtmastanhänger wird mit wenigen Handgriffen an das Zugfahrzeug angehängt und keine Viertelstunde nach Alarmierung rücken die ersten Helfer in Richtung Tüngental ab.
Nach kurzer Rücksprache mit der Einsatzleitung vor Ort, verschafft sich der Einsatzleiter des THW eine Übersicht über die Lage. Zwei Flugzeugwracks liegen ca. 100 Meter voneinander entfernt im Acker. Ein Trümmerfeld aus Flugzeugteilen zieht sich weit über die anliegenden Äcker. Unklar ist, „Wo sind die Treibsätze für die Rettungsfallschirme“. Beide, das Ultraleicht- und das Sportflugzeug müssten damit ausgerüstet sein, teilt die Polizei und Flug mit.
Wenig später treffen zwei weitere Gerätekraftwagen des Technischen Hilfswerks an der Unfallstelle ein und bringen rund 10to Beleuchtungsmaterial mit. Noch bevor die Dämmerung hereinbricht, sind fünf Stromerzeuger aufgestellt und mehrere hundert Meter Stromkabel verlegt. Unzählige Scheinwerfer beleuchten jetzt die drei Einsatzstellen. Alles in allem werden unterschiedlichste Scheinwerfer mit einer Gesamtleistung von ca. 40.000 Watt aufgestellt.
Mit Akkulampen und rot-weiß gestreiften Pylonen in den Händen streift nach Einbruch der Dunkelheit eine Kette aus THW Helfern über das Absturzgebiet. Im Minutenabstand, immer wenn ein Trümmerteil entdeckt wird, erschallt ein „Stopp“, die Kette bleibt stehen. Eine Pylone wird danebengestellt und der Beamte vom Landeskriminalamt, der die Suche leitet, eilt zum Dokumentieren an die Fundstelle. Nach Abschluss der Suche, stehen mehr als 200 kleine Hütchen an der Einsatzstelle, jedes markiert ein auch noch so kleines Trümmerteil der beiden Flugzeuge.
Immer noch auf der Suche nach dem zweiten Raktentreibsatzes des Rettungsfallschirmes, wird ein großes Trümmerteil mit der Seilwinde angehoben. Die Spezialisten des Landeskriminalamtes werden fündig. Allerdings ist der pyrotechnische Zündsatz durch den Aufprall derart in Mitleidenschaft gezogen worden, dass eine Entschärfung nicht mehr möglich ist. Gegen 0.30 Uhr wird das Fundstück vor Ort kontrolliert gesprengt.
Es ist weit nach Mitternacht, die beiden Piloten sind inzwischen geborgen und die Einsatzkräfte der Feuerwehr verlassen die Einsatzstelle. Einzig die Polizei und 6 Helfer des THW´s sichern weiterhin die Absturzstelle. Gespenstige Stille und der Geruch von verbranntem Kunststoff und Flugzeukraftstoff liegt über dem Gebiet. Mehrmals in der Nacht werden die Stromerzeuger kontrolliert und nachgetankt. Im Morgengrauen werden die ersten Scheinwerfer abgeschaltet und die verlegten Kabel Trommel um Trommel zurückgebaut. Um 8 Uhr sind alle Einsatzfahrzeuge wieder einsatzbereit zurück in der Unterkunft.
Eingesetzt waren 19 Helfer, 2 Gerätekraftwagen, 1 Anhänger Beleuchtung, 1 Anhänger Lichtmast (10m) und 2 Mannschaftstransporter.