Stellen Sie sich vor, sie haben zu Hause Gäste und möchten ein schönes Fest feiern. Die Getränke sind kaltgestellt, der elektrische Grill ist heiß, die Fritteuse auf Betriebstemperatur und der Backofen ist vorgeheizt. Die Musik läuft, es herrscht ausgelassene fröhliche Stimmung und die ersten Gäste werden langsam hungrig und freuen sich auf das Essen. Nach einiger Zeit bricht plötzlich die Stromversorgung zusammen. Der Backofen geht aus, das Licht erlischt, die Fritteuse erkaltet und die Steaks auf dem Grill bleiben roh. Bei einem kleinen Fest wäre das zwar tragisch, aber durchaus in den Griff zu bekommen. Wenn allerdings mehrere Tausend Gäste da sind, wird das schnell zu einem schwerwiegenden Problem und schnelle Hilfe ist von Nöten.
Genau diesen Hilferuf ereilt letzten Samstag gegen 17:45 Uhr das Technische Hilfswerk (THW) Schwäbisch Hall. Nach einem technischen Defekt ist die Stromversorgung von mehreren Bewirtungsständen bei einem großen Festival mit mehreren Tausend Besuchern im Solpark zusammengebrochen. Die komplette Essensversorgung steht still. Fritteusen, Bräter, Grills, Backöfen und Kühlanhänger sind aus – nichts geht mehr.
40 Minuten später rücken zwei Fahrzeuge des THW Schwäbisch Hall am Festivalgelände an. Ein 16 Tonnen schwerer Gerätekraftwagen der 2. Bergungsgruppe mit einer eingebauten Netzersatzanlage und ein großer LKW Anhänger ebenfalls mit einem Notstromaggregat beziehen Stellung hinter den Versorgungsständen. Zusammen mit dem Veranstaltungstechniker werden Stecker um Stecker die einzelnen Stände an die beiden Notstromerzeuger angeschlossen, um eine möglichst gleichmäßige Lastverteilung zu erreichen. Immer wieder wird mit dem Maschinisten des THW Rücksprache gehalten und die Leistungsanzeigen an den beiden Aggregaten kontrolliert. So können nach relativ kurzer Zeit alle Essensstände wieder ihren Betrieb aufnehmen und die hungrigen Festivalgäste versorgen.
Es ist nach Mitternacht, das Fest ist zwischenzeitlich zu Ende und die meisten Gäste haben das Gelände verlassen. Die letzten Essensstände reinigen noch ihre Geräte, als die Einsatzkräfte des THW den ersten Stromerzeuger herunterfahren können. Gegen 01:00 Uhr kann auch die zweite Netzersatzanlage abgeschaltet werden und die Fahrzeuge des Technischen Hilfswerks verlassen den Veranstaltungsort und fahren zurück in die Unterkunft nach Sulzdorf.
