Es ist Samstag morgen 11.08 Uhr als in Döttingen zwei große blaue Gerätekraftwagen mit Anhängern des Technischen Hilfswerks (THW) Schwäbisch Hall sich durch enge Gassen in Richtung Weidenweg ihren Weg suchen. Nur wenige handbreit Platz ist hier zwischen den schweren Einsatzfahrzeugen und den angrenzenden Gebäuden. Kurz darauf werden von THW Helfern schwere Hochwasserschutzwände aus Aluminium aufgebaut, zusammengesteckt und verschraubt. Ein eineinhalbmeter hohes stabiles Hochwasserschott, welches den Ortskern Döttingen vor dem Kocherwasser schützen soll, wird so in kurzer Zeit montiert. Wenige Meter entfernt wird ein 75m langes, armdickes Starkstromkabel ausgelegt um zwei Hochwasserschutzpumpen mit Notstrom zu versorgen. Mit wenigen Handgriffen des Maschinisten ist die Netzersatzanlage der 2.Bergungsgruppe einsatzbereit und stellt 50 kW Strom bereit, welcher in die Pumpstation eingespeist wird. Mit einem leisen Zischen läuft eine der beiden Havariepumpen an und gut 5000 Liter Wasser schießen aus der Rückschlagklappe zurück in den Kocher. Die Notstromanlage des THW reagiert nur mit einem kleinen Zeigerausschlag an der Belastungsanzeige, bis nach knapp einer Minute die Pumpe wieder in ihren Ruhestand verfällt.
Für die Anwohner ein ziemlich ungewöhnliches Bild, da bei blauem Himmel und Sonnenschein weit und breit kein Hochwasser zu sehen war. Was hier geboten war, stellte einen Übungsteil des THW Schwäbisch Hall dar. Zum einen wurde getestet, ob das neu gebaute Hochwasserrückhaltesystem funktioniert und zum anderen ob die Netzeinspeisung mit Notstrom durch das THW ausreicht. In Döttingen wurde zum Hochwasserschutz ein Deich mit drei Schotts und eine Pumpstation gebaut. Die Pumpstation läuft vollautomatisch und schaltet sich ab einem bestimmten Wasserstand ein und leert ein Rückhaltebecken. Sollte der Strom ausfallen, müssen diese Pumpen mit Notstrom versorgt werden, um Döttingen trocken zu halten. Das THW aus Schwäbisch Hall kann mit seiner Ausrüstung hier schnell und unkompliziert aushelfen. Auf der Anfahrt nach Döttingen stellte sich der braunsbacher Torbogen als Nadelöhr dar. Die beiden großen LKW´s wurden mit mehreren Sicherungsposten durch das niedrige Bauwerk geleitet. Dabei stellte sich heraus, dass die angegebenen 3,30m ziemlich großzügig bemessen wurden, da laut Herstellerangaben die beiden Einsatzfahrzeuge fünf Zentimeter höher sind. Der Bürgermeister sowohl Entwicklungsingenieur und THW Einsatzleiter waren sehr zufrieden und zeigten Begeisterung über den funktionierenden Hochwasserschutz und die Technik des THWs.