Bei der Bergung der Fahrzeugwracks unterstützten die Haller, die anderen Einsatzkräfte mit Seilwinde und Trennschleifer. Zum Ausleuchten der Unfallstelle wurden ein Lichtmast und mehrere Stative mit Strahler aufgebaut. Das Stromaggregat des GKW II versorgte außer der Beleuchtungsanlage auch andere Hilfskräfte über einen 63A Verteiler mit Strom. Neben der technischen Hilfe wurden allgemeine Aufräumarbeiten durchgeführt und die Unfallstelle Abgesichert. Eines Fahrzeugbesatzung war den ganzen Zeitraum hinweg zur Staubabsicherung unterwegs.
Die Aufräumarbeiten dauerten bis tief in die Nacht, gegen zwei Uhr waren beide Fahrbahnen soweit geräumt, das die Schwäbisch Haller THW Helfer abrücken konnten. Vom Technischen Hilfswerk waren die vier in der nähe liegenden Ortsverbände Schwäbisch Hall, Crailsheim, Pfedelbach und Weinsberg mit mehr als 50 Helfern im Einsatz.
Bericht unseres Gruppenführers Raphael Noe
Nach der schweren Massenkarambolage am vergangenen Dienstag rollt der Verkehr wieder ungehindert über die Autobahn A6 bei Kirchberg. Nur ein paar beschädigte Leitplanken verweisen auf das, was hier vor ein paar Tagen passiert ist. Bei dem schweren Verkehrsunfall waren über 40 Fahrzeuge ineinander gerast und verkeilt.
Bereits frühzeitig stellte sich heraus, dass die Räumungsarbeiten bis tief in die Nacht andauern werden. Mit aus diesem Grund wurde bereits am Nachmittag das Technische Hilfswerk aus der Region alarmiert und hinzugezogen. Als Katastrophenschutzorganisation der Bundesrepublik agiert das THW auf Anforderung und unterstützt weitläufig die vorhanden Einsatzkräfte. Als die ersten THW Einsatzkräfte an der Unfallstelle eintrafen, waren die Opfer des Unfalls bereits von der Unfallstelle weg gebracht worden. Somit stellte sich für die Helfer ein Bild, das einem Schrottplatz eher gleich kommt, als einer Autobahn. Verkeilte LKW´s, ineinander geschobene Autos und zur großen Verwunderung mitten in der Unfallstelle 2 Autos, die keinen einzigen Kratzer abbekommen hatten. Mit ruhiger Professionalität wurde nun versucht, das Puzzle aus unzähligen Fahrzeugwracks auseinander zu nehmen. Der Radlader des THW Crailsheim half den privaten Bergungsunternehmen bei der Trümmerbeseitigung und Verladung der Fahrzeugteile. Viele der völlig zerstörten Fahrzeuge konnten nur mit großem Krafteinsatz voneinander gezogen werden. Das THW aus Schwäbisch Hall, sowie die Gruppen aus Weinsberg und Pfedelbach stellten mit ihren großen Beleuchtungsanlagen genug Licht und Strom zur Verfügung, um ein ungehindertes Arbeiten des Bergungspersonals zu gewährleisten. In regelmäßigen Abständen fuhr auch der Winterdienst der Autobahnmeisterei und streute, da der einsetzende Schneefall die Straßen mitunter spiegelglatt machte.
Um kurz nach 1 Uhr wurden die ersten 30 LKW, die seit den Mittagsstunden auf der Autobahn ausharren mussten, von der Polizei durch die Unfallstelle geleitet. Viele der Fahrer hatten die Wartezeit zum schlafen genutzt und mussten von den Hilfskräften erst wieder aufgeweckt werden.
Gegen 2 Uhr konnte das Haller THW sein Licht ausschalten, da der letzte beschädigte LKW von der Fahrspur gezogen wurde. Kurz darauf gab die Polizei die Fahrbahnen wieder für den Verkehr frei. Auf der Heimfahrt, über die noch gesperrte Autobahn, zeigte sich den Helfern erst das Ausmaß der Autobahnsperrung. Kilometerlange LKW Schlangen auf dem Standstreifen in Richtung Schwäbisch Hall waren die folgen der stundenlangen Vollsperrung. Die 14 Helfer vom THW Ortsverband Schwäbisch Hall, von denen 8 seit den Mittagsstunden im Einsatz waren, konnten um 3 Uhr morgens ihre vier großen Einsatzfahrzeuge wieder in die Garagen stellen und zu ihren Familien nach Hause kehren. Bei vielen der ehrenamtlichen Helfer klingelt trotzdem morgens um 6 Uhr wieder der Wecker, um wie gewohnt zur Arbeit zu gehen.